Erstmuster
Ein Erstmuster ist ein unter serienmäßigen und realistischen Fertigungsbedingungen erzeugtes Bauteil.
Warum wird eine Erstmusterprüfung gemacht?
Eine Erstbemusterung wird gemacht, um von Beginn an der Serienfertigung Fehler auszuschließen und um zu überprüfen, ob die Vorgaben des Kunden eingehalten worden sind. In der Qualitätsvereinbarung, werden die Grundlagen der Erstbemusterung mit dem Lieferanten vertraglich festgehalten.
Erstbemusterung nach ISO/TS 16949, PPAP und PPF
Laut Referenzbuch der AIAG, werden in ISO/TS 16949 Forderungen für die Bemusterungen nach dem sogenannten PPAP1 definiert. Im Vorwort zum Band 2 weist der Verband der Automobilindustrie darauf hin, dass die Forderungen von PPAP berücksichtigt wurden. Trotzdem ist heutzutage eine Bemusterung nach PPAP bzw. PPF laut VDA Band 2 üblich. Das Referenzhandbuch enthält PPAP Anforderungen, während im VDA-Band 2 PPF Richtlinien festgehalten sind, welche die Abwicklung bei Neuteilen beschreiben.
Es muss der Nachweis erbracht werden, dass der Lieferant den Qualitätsplan durchführt und die Anforderungen verstanden hat. Darüber hinaus wird vorausgesetzt, dass der Lieferant die serienmäßigen Bedingungen erfüllt.
Da die Vorlagestufen den kundenspezifischen Anforderungen entsprechend müssen, ist die Benutzung des PPAP/PPF²-Verfahrens relativ aufwendig. Ende der 90er Jahre entstanden spezielle Auslegungen und Interpretationen der 4IASG zum PPAP-Verfahren, wie auch zur QS 9000³. Produkt- und Produktionsprozess-Freigabe sind Bestandeile des Freigabeverfahrens nach VDA 2(PPF) oder nach 4QS 9000 (PPAP).
Definitionen:
1PPAP – Produktionsteilabnahmeverfahren- Verfahren nach dem Serienteile gemustert werden.
²PPF – Produktionsprozess und Produktfreigabe
³IASG – International Automotive Sector Group
4QS 9000 – Qualitätsmanagementnorm